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Stimmwissenschaftler und Stimmtrainer für Sprechen und Singen





Biographische Übersicht und Philosophisches
Ich bin im Rheinland nahe Köln in einem musikalischen Elternhaus aufgewachsen, habe als Jugendlicher viel Klavier gespielt und dazu gesungen, später auch das Orgelspiel gepflegt und in einem Chor mitgesungen. Neben dem Musikalischen interessierten mich etwa ab meinem 12. Lebensjahr auch die Physik und die Elektronik. Ein großes Interesse an dem „was die Welt im Innersten zusammenhält“ ließ mich schließlich Physik studieren, promovieren (Wechselwirkung von Licht und Kristallen) und zehn Jahre lang in einer Bremer Raumfahrtfirma arbeiten. Während dieser Zeit habe ich meine musikalischen Interessen weiter gepflegt. Die Quantentheorie, die ja die atomare Ebene zu beschreiben versucht und aus den Gesetzen einer seltsamen Welt von Wellen makroskopische Erscheinungen erklären kann, hat meine Denkweise stark geprägt. Ähnlich wie Keppler in der Bewegung der Gestirne eine Musica Mundi sah, lässt sich die Quantenwelt als wesentlich komplexere Allegorie zu Aspekten des Lebens und seiner Wahrnehmung auffassen. Insbesondere die Unmöglichkeit, einen Teil der Welt als Objekt anzusehen und in seinen Eigenschaften komplett zu erfassen, sei hier genannt. Die moderne Naturwissenschaft führte mich zu einer kritischen Einstellung gegenüber der gängigen kausal orientierten Logik und einer Distanzierung gegenüber vielen Gegensatzkonstrukten, etwa zwischen Disziplinen und zwischen Meinungen.

Synthese von Wissen und Stimmpraxis
Ende der achtziger Jahre kam für mich die Zeit, meine musikalischen und stimmlichen Interessen mit meinen wissenschaftlichen Kenntnissen zu verbinden. Ich machte mich selbstständig und bekam bald Kontakt zum „Funktionalen Stimmtraining“, das in dieser Zeit an der TH Darmstadt (Prof. Dr. Rohmert) und dem Institut für Funktionales Stimmtraining in Lichtenberg (geleitet von der Sängerin und Gesangpädagogin Gisela Rohmert) intensiv vorangetrieben wurde. Dabei konnte ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TH Darmstadt eigene Ideen beitragen und absolvierte in Lichtenberg eine dreijährige künstlerische und pädagogische Ausbildung in Funktionalem Stimmtraining (Schwerpunkt Singen). Dort machte ich ausführliche Erfahrungen in der Verbindung von Körperarbeit (Alexandertechnik, Feldenkrais) und Singen.

Institut und Website
Angeregt von Kolleginnen und Kollegen gründete ich 1999 das Institut für Stimme und Kommunikation in Bremen. Dies versteht sich nicht als größere Immobilie oder Arbeitgeber, sondern als ein informeller und projektbezogener Zusammenschluss von Selbständigen, die im Bereich der Stimme pädagogisch arbeiten. Die Verbindung von Wissenschaft, Training und künstlerischer Praxis und das Schreiben darüber stehen im Mittelpunkt der Arbeit. Ausführliche Informationen zum Thema Stimme und das Angebot an Unterricht und Kursen werden in der Website www.forum-stimme.de veröffentlicht.

Klangkontakt
Ein Schwerpunkt meiner Stimmarbeit war in den letzen Jahren das Klangkontakttraining. Dies ist eine Methode, in der die eigene Stimme im Zusammenklingen mit anderen Stimmen basierend auf Eigenheiten der Klangstruktur (Ausprägung der Teiltöne bzw. Obertöne) neu erlebt werden kann. Zusammen mit dem Kirchenmusiker, Sänger und Pädagogen Alfredo Ihl aus Hannover habe ich dies in einer Reihe von Workshops (Thema „Chorsingen im Klangkontakt“) weitervermittelt. Es ist geeignet, um das Zusammensingen zu verbessern und eine einzelne Stimme weiterzubilden. Zudem bietet es Ansatzpunkte, um improvisatorisch Bezüge zu Farben und Formen von Bildern und Objekten zu entwickeln. In meinen Gruppenkursen für Menschen, die ihre Singstimme entdecken möchten, hat sich das Klangkontakttraining gut bewährt, ebenso bei der Arbeit mit meinem Amateurquartett „klangart“ , das Improvisationen und Literatur aus verschiedenen Epochen singt.

Stimme-Körper-Geist
Seit 2005 biete ich regelmäßig Stimm- und Sprechtraining für Menschen ab 50 Jahren an. Dabei werden neben Basistechniken spezielle Übungen, die die physiologischen Gegebenheiten älterer Stimmen berücksichtigen eingebracht. Ganz unabhängig vom Alter verfolge ich die Idee, dass die Stimme in ihrer Körperlichkeit enger mit dem Denken, mit der Sprache, mit der Musik verbunden werden sollte. Ja sogar, dass die verbreitete Vorstellung einer Trennung von Geistigem und Körperlichem für die stimmliche Kommunikation nachteilig ist.

Vocalyoging / VOCINOA
Im Jahr 2006 habe ich eine neue Methode entwickelt: Vocalyoging. Ihr Ausgangspunkt: Die tönende Stimme bringt den Körper in eine bessere Organisation, den Geist in eine bessere Verfassung. Sie breitet sich nicht nur nach außen sondern auch im Körper aus und kann dort die Muskulatur besser organisieren und darüber auch die Befindlichkeit verbessern. Dies ist sozusagen der Kontrapunkt zum gängigen Ansatz: mit guter Körperarbeit schaffe ich die beste Voraussetzung für eine gute Stimme. Im zweiten Schritt werden die Aspekte Stimme organisiert Körper beziehungsweise Körper organisiert Stimme aufgelöst und es wird eine eng verbundene Beziehung ohne Subjekt-Objekt-Vorstellungen geschaffen. Im Generellen und im Detail ist hierbei eine von der Quantentheorie beeinflusste Philosophie hilfreich. Diese Arbeit wird seit 2012 im Projekt "VOCINOA" weitergeführt.

Stimmtage
Im April 2006 hat das Institut zusammen mit Gastreferenten im Treffpunkt Arche (Schwachhausen) einen Stimmtag organisiert, bei dem Wissenschaft und Praxis der Stimme in Vorträgen und Workshops behandelt wurden. 2007 und 2008 fanden weitere Stimmtage statt.

Stimmkontemplationen zu Bildern
In Zusammenarbit mit Ulrike Brockmann habe ich 2012 vier öffentliche Stimmkontemplationen zu Bildern durchgeführt. Das Projekt wird fortgesetzt.

Kulturkataster, Kulturschoppen
Von 2008 bis 2012 habe ich zusammen mit Gerda Engelbracht das Kulturkataster organisiert und betreut und an Veranstaltungen des Kulturkatasters (unter anderem DADA 2010) mitgewirkt.
2011 habe ich den Kulturschoppen des Kulturkatasters gestartet und bis 2012 betreut.

KulturKataster-Bremen - 2012