Kleinitz, Barbara
28209 Bremen – Altmannstraße 33
Tel. 0421-3469290,
B.Kleinitz@gmx.de

Regisseurin, Projektleiterin



Nicht müde werden
sondern dem Wunder
leise wie einem Vogel
die Hand hinhalten
Hilde Domin

Kurzbiografie
Schauspielerin, Regisseurin, Projektleiterin;
Mitbegründerin und Leiterin des Hamburger Kinder- und Jugendtheaters KLECKS;
Gründungsmitglied des MOKS Theaters, Bremen;
Studium Erziehungswissenschaften, Universität Bremen;
Blaumeier-Atelier: Projekt Kunst und Psychiatrie;
Kulturaustausch Altentheater Russland/Deutschland;
Leiterin diverser Frauentheaterprojekte, Regie, Dramaturgie, Texte; Themenschwerpunkte: Altern in verschiedenen Kulturen, Geschlechterdifferenz, Zeit, Tod, Träume, Aufbruch, Lebensentwürfe von Frauen; Kunst-Objekt- und Performance-Konzepte, quartier e.V.; BUM, Büro für ungewöhnliche Maßnahmen, Bremen; >Baustelle Identität<, Kurzfilme, Modellprojekt Schnittstelle Kunst / Vermittlung, Niedersachsen

Ich arbeite seit vielen Jahren als Projektleiterin und Regisseurin im sozio-kulturellen Theaterbereich mit Laien und Semi-Professionellen.

In meiner Theaterarbeit greife ich biografische Entwicklungen auf, an denen sich exemplarisch gesellschaftliche Auswirkungen festmachen und darstellen lassen. Ich biete meine Projekte als professionelle Kunst-Entwürfe an, die als sinnlich erfahrbarer, kreativer Lernprozess angenommen werden.

In einer zugewandten, vertrauensvollen Atmosphäre lassen wir uns Raum und Zeit, eigene Sichtweisen als fiktive Entwürfe szenisch zu entwickeln und kommen über das (Theater-) Spielen den auszumachenden Schieflagen, in denen frau/mann sich befindet, auf die Spur, die wir in ungewöhnliche, theatrale Darstellungsformen umsetzen. Ich selbst als eine andere!

Mich interessiert, welche biografischen Brüche, Umwege, Zugänge lassen sich an den (überwiegend weiblichen) Lebensläufen ablesen, welche Verhaltensweisen reflektieren und neu entwerfen im Dialog der TeilnehmerInnen miteinander? Sich folgen bringt Erfolg. Was macht es so schwer, sich zu folgen? Ich erarbeite Schritt-Folgen weiblicher Sichtweisen und Haltungen und inszeniere Ausschnitte aus den entstehenden Geschichten.

Hierzu biete ich unterschiedliche Theaterübungen als szenischen Rahmen an, der von den DarstellerInnen über Improvisationen gefüllt und zu fixierbaren Szenen ausgestaltet wird.

Wir abstrahieren im künstlerischen Prozess, welche Erkenntnis sich im gestischen Ausdruck ablesen lässt, welcher Ausdruck vielleicht erst im Zusammenspiel entsteht. Wir richten unser Augenmerk eher auf das Absonderliche, Marginale und fügen dramaturgisch zusammen, was sich als Szenenmaterial eignet und experimentieren herum.

Diese Arbeit ist bedeutsam für den inneren Raum, den wir uns geben und lassen können, den jeder braucht, der kreativ arbeitet, damit Dinge in uns entstehen, sich ansammeln und „in die Welt“ hinaus können.

Wenn man bereit ist, sich auf den künstlerischen Prozess einzulassen, beschert diese Arbeit allen am Prozess Beteiligten glückliche, tiefe, schwierige, verunsichernde und wunderbare Momente des gemeinsamen Erlebens und Erkennens im umgesetzten Theaterspiel und in seiner Reflexion – wobei wir nach wie vor lernen, wertschätzend miteinander umzugehen.

Mein Ziel ist es, aus den entstandenen Improvisationen und Bildern zum Projektthema Szenen, Dramaturgie und Texte zu entwickeln, die immer mehr im Bereich Performance, Film-Stills, Kurzfilm angesiedelt sind als in traditionellen Theaterformen.

Ich will Innen- und Außenwelten in sinnliche, phantastische, surreale, absurde, poetische, eigenwillige Bilder umsetzen. Bilder, die sich der Logik des Verstandes widersetzen.

Dabei gewinnt die Poesie als Haltung und im „Umgang mit der Welt“ eine immer stärker werdende Rolle in Zeiten ohne Stille und Innehalten. Nicht nur als sprachlicher Ausdruck, nicht nur als körperlicher Ausdruck, in dem der Mensch sein Erstaunen erforscht, sondern als künstlerische Sprengkraft im Sinne Heinrich Bölls: „Poesie ist Dynamit für alle Ordnungen dieser Welt“.

Zurzeit arbeite ich als freie Regisseurin interdisziplinär an Konzepten und Inszenierungsideen für eigene Kunst-Objekte im öffentlichen Raum innerhalb der Künstlergruppe BUM, Büro für ungewöhnliche Maßnahmen, die bei quartier e.V. in Bremen angesiedelt ist.

KulturKataster-Bremen - 2006